Far Cry 6: Der Shooter im Preview mit Test & Vorschau-Video

Far Cry 6 im Preview: Das Shooter-Game mit Video!

Zusammenfassung: Fast schon ein Jahr ist es her, dass Ubisoft Far Cry 6 enthüllt hat. Seitdem ist es um den Open-World-Ego-Shooter ziemlich ruhig geworden. Abgesehen von einer Release-Verschiebung gab es keine neuen Infos. Nun haben sich die Macher endlich mit einer Präsentation zurückgemeldet und verraten: Wie spielt sich das Ganze eigentlich und wann dürfen wir endlich selbst Hand anlegen?

Inhaltsverzeichnis

Neues zu Far Cry 6

Als Far Cry 6 im Juli 2020 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sorgte der Open-World-Shooter für ordentlich Furore: Nicht nur, dass sich die Macher von Ubisoft Toronto für ihren Bösewicht Breaking-Bad-Star Giancarlo Esposito sichern konnten. Mit der fiktiven Karibik-Insel Yara, das von einem Bürgerkrieg zwischen Guerillas und dem faschistischen Diktator Anton Castillo zerrissen wird, wagten sich die Macher auch an ein überraschend politisches Setting!

Far Cry 6 spielen: Alle News von Ubisoft

Nur wie sich das Ganze spielen würde, das verrieten die Entwickler mit ihrem auf Hochglanz polierten Render-Trailer nicht. Auf erstes Gameplay mussten wir stattdessen beinahe ein ganzes Jahr warten. Erst jetzt, im Rahmen einer neuen Ubisoft Forward, wurden der Vorhang gelüftet und Spielern ein paar frische Einblicke gewährt – vor allem in die Motivationen und Fähigkeiten eures Protagonisten Dani Rojas.

Video-Trailer

Held oder Heldin?

Den könnt ihr über den Verlauf eures Abenteuers hinweg ganz euren Vorstellungen anpassen. Die erste Entscheidung ist dabei direkt: Wollt ihr lieber einen Helden oder eine Heldin spielen? Wie auch schon in Far Cry 5 habt ihr zu Beginn die Wahl, aus einer männlichen und einer weiblichen Hauptfigur. Dieses Mal soll eure Wahl allerdings auch ein paar größere Auswirkungen haben! Das liegt unter anderem daran, dass euer Charakter nun wieder eine Stimme hat, statt wie im Vorgänger alles schweigend zur Kenntnis zu nehmen. Außerdem wird er in diversen Cutscenes zu sehen sein. Das wertet die Präsentation noch mal merklich auf, wobei wir uns hier und da ein schon bisschen mehr Mienenspiel bei den Figuren gewünscht hätten.

Enormen Einfluss auf das eigentliche Gameplay wird die Wahl eures Geschlechts übrigens nicht haben. Die Welt behandelt euch also nicht anders, egal ob ihr das fiktive Eiland nun als Mann oder Frau erkundet. Ultimative Gleichberechtigung quasi. Auch eure Hintergrundgeschichte und Beweggründe bleiben stets gleich: Dani ist immer ein Aussteiger aus dem Militär, der Yara eigentlich nur zu gerne hinter sich lassen möchte. Aus diesem sehnlichen Wunsch wird allerdings nichts: Ihr werdet stattdessen unfreiwillig in den Konflikt zwischen Guerilla-Truppen und Castillos Armee hineingezogen und zum Held wider Willen auserkoren. Mit der Zeit entdeckt ihr allerdings, dass ihr ein gewisses Naturtalent in Sachen Widerstandskampf habt und geht in eurer neuen Bestimmung geradezu auf. Einziges Ziel ist nun: Yara von seinem faschistischen Anführer befreien! Dass Dani dabei auch eine persönliche Agenda verfolgt und mit Castillo selbst noch ein Hühnchen zu rupfen hat, macht das Ganze nur noch delikater.

PC Spiele und PS: Far Cry 6

Zum Glück müsst ihr das Regime auf Yara nicht alleine stürzen, hinter euch steht noch die besagte Guerillabewegung Libertad. Die umfasst einige Dutzend tapfere Männer und Frauen, von denen wir in der Präsentation zumindest schon mal ein paar zu Gesicht bekamen: Da wären beispielsweise Anführerin Clara Garcia oder Veteran Juan Cortez, der euch wichtige Tipps und Gadgets mit auf den Weg gibt. Noch weitere Gleichgesinnte findet ihr in den auf der Insel verstreuten Guerilla-Camps, in denen ihr unter anderem eine Runde Domino spielen oder euch auf euren nächsten Auftrag vorbereiten könnt.

Freiheit für Yara – und den Spieler

Die Missionsstruktur in Far Cry 6 wird dabei deutlich flexibler ausfallen als in den Vorgängern. Teilweise dürft ihr sogar die eine oder andere Entscheidungen treffen, verrieten uns die Entwickler. "Ich kann natürlich nicht über das Ende selbst reden", erklärte Narrative Director Navid Khavari im Gespräch. "Was ich sagen kann, ist: Ihr könnt die riesige Open World auf eure Art und Weise angehen. Wenn ihr euch entscheidet, euch mehr im Osten oder im Westen aufzuhalten, dann wird die Erzählung dort immer noch funktionieren." Alles in allem soll der neue Serienableger einen noch nie dagewesenen Grad an Freiheit bieten, schließlich könnt ihr hier gleich ein komplettes Land erkunden!

Welche Aufgaben euch dabei erwarten, darüber wollte man uns natürlich noch nichts Konkretes verraten. Was aber wohl schon jetzt klar sein dürfte: Es wird wieder ordentlich geballert! Schließlich seid ihr das Streichholz, das das Pulverfass Yara zum Explodieren bringt. Entsprechend geben euch die Entwickler mehr Macht als jemals zuvor. Far Cry 6 bietet das bis dato größte Arsenal der Seriengeschichte mit insgesamt 49 verschiedenen Schießprügeln, die ihr nach Herzenslust modifizieren könnt. Dazu gehören Klassiker wie etwa die AK-47, die mit verschiedensten Schalldämpfern, Visieren oder anderen Aufsätzen bestückt werden dürfen. Der größte Spaß sind allerdings die selbstgebastelten Knarren.

Do it Yourself!

Far Cry 6 setzt stark auf die sogenannte "Resolver Philosophy". Das heißt im Klartext: Ihr müsst mit dem arbeiten, was ihr zur Verfügung habt, um ultimatives Chaos zu stiften. So bastelt ihr euch im Spielverlauf eben auch lustige Do-it-Yourself-Waffen aus alle dem zusammen, was gerade in der Gegend rumliegt. Das gipfelt in skurrilen Kreationen wie etwa El Pequeño, einer Minigun aus einem Rasenmäher-Motor oder den Discos Locos, mit denen ihr tödliche CDs verschießt.

Release von Far Cry 6

Im bisher gezeigten Material machte dieser Ansatz einen richtig guten Eindruck, die Kämpfe wirkten rasant und actiongeladen: Ihr könnt durch die Gegend schlittern, Fässer hochjagen und Gegner mit dem Messer erledigen. Das schaut hier und da zwar bereits ziemlich blutig aus, Far Cry 6 zeigt den Freiheitskampf in all seiner Erbarmungslosigkeit, Spaß könnte das aber dennoch machen. Besonders, da sich Ubisoft einige spannende Gegnertypen ausgedacht hat, die sich beispielsweise mit mobilen Schilden zur Wehr setzen. Außerdem wurden die nervigen Schadenszahlen, Lebensbalken und Gegnerlevel von Far Cry: New Dawn über Bord geworfen. Einziger Wermutstropfen: Die KI wirkte teilweise noch ein wenig doof. Gegner merken nicht, dass ein Meter neben ihnen ein Kamerad mit dem Wurfmesser massakriert wird, stehen doof in der Gegend rum, statt das Feuer zu eröffnen, oder verfügen über die Treffsicherheit eines Stormtroopers. Die größte Gefahr wird also wohl von ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit ausgehen.

Um Castillos Truppen ebenbürtig entgegenzutreten, müsst ihr also selbst zur Ein-Mann-Armee werden. Dafür haben sich die Entwickler von Ubisoft Toronto etwas ganz Besonderes ausgedacht, die sogenannten Supremos. Das sind speziell angefertigte Rucksäcke, die euch mächtige Spezialfähigkeiten verleihen. Mit dem Exterminador habt ihr etwa eine aus Eisenrohren selbstgebaute, mobile Raketenabschussbasis auf dem Rücken. Dazu gesellen sich andere Gadgets – etwa Stimpacks, Wurfmesser und Granaten. Ihr könnt aber auch einfach einen Baseball werfen und damit eure Feinde ablenken.

Auf leisen Sohlen

Far Cry 6 soll nämlich mehr denn je die Möglichkeit bieten, auch etwas subtiler vorzugehen. Ihr müsst nicht immer mit roher Waffengewalt durch die Vordertür brechen, sondern könnt auch an Konfrontation vorbeischleichen, Wachen schmieren und gegnerische Stellungen sabotieren. Stealth oder Action? Eure Entscheidung! Dabei hilft unter anderem das beinahe trivial wirkende Holster-Feature. Ihr könnt eure Waffe nun also auch wegstecken, um keine Aufmerksamkeit auf euch zu ziehen! Zudem verfügen Kleidungsstücke künftig über individuelle Perks, die alle unterschiedliche Spielstile begünstigen.

Far Cry 6 im Test

Auch die Umgebung wartet mit einigen spannenden Möglichkeiten auf: Yara ist etwa durchzogen von sogenannten Guerilla-Pfaden, einem Netzwerk aus versteckten Geheimwegen. Abseits davon gibt es aber noch vieles Anderes zu entdecken. Die Insel soll laut Entwicklern die "ambitionierteste" Spielwelt der Reihe werden, reicher und diverser als die der Vorgänger. Euch erwarten Berge, Dschungel, Strände sowie die Hauptstadt Esperanza, die mit ihrem kubanischen Flair, ihrem Kontrast zwischen Arm und Reich, neu und alt eine ganz eigene Stimmung kreiert – und dabei auch noch richtig chic aussieht!

Besonders die Spiegelungen, Lichteffekte und kleinen Details haben uns richtig gut gefallen. Auch in Sachen Umgebungszerstörung hat man ein paar Trippelschritte nach vorne gemacht. Bäume können nun etwa durch eine Explosion zum Einsturz gebracht werden. Gleichzeitig muss man aber auch sagen: Revolutionär wirkt das alles nicht. Wie auch schon Assassin's Creed: Valhalla merkt man Far Cry 6 seine Cross-Gen-Natur an. Dadurch, dass das Spiel auch auf alten Konsolen laufen muss, kommen die Vorzüge von PS5 und Xbox Series X nicht so richtig zur Geltung. NPCs, die nicht sonderlich relevant für die Geschichte sind, schauen beispielsweise ziemlich generisch aus. Hier und da erscheint der Titel noch etwas leb- und lieblos.

Typische Ubisoft Open World?

In Sachen Nebenaufgaben erwarten euch etwa Checkpoints, Flak-Kanonen und die an die Außenposten angelehnten FND Bases, die Straßen oder Luftraum kontrollieren und natürlich auf eigene Faust zerstört werden müssen. Das klingt schon wieder ein wenig nach dem Ubisoft-typischen Abklappern der Open-World-Aufgabenliste. Immerhin: Ihr habt nun die Möglichkeit, diese Stützpunkte mit eurem Auto platt zu machen. Far Cry 6 stellt euch nämlich eine Auswahl an "Guerilla Rides" an die Seite, abgefahrene Karren, die ihr mit Waffen und Deko ausstatten könnt – etwa einem Wackelkopf von Vaas Montenegro. Dazu gesellen sich natürlich noch Standard-Vehikel, die ihr kapern könnt. Vom Pferd, über diverse Boote, Flugzeuge und Hubschrauber bis hin zum Panzer ist hier alles dabei.

Lohnt es sich Far Cry 6 zu kaufen?

Wer will, kann auch noch einen Kumpel auf dem Beifahrersitz Platz nehmen lassen. Neben dem Koop-Modus sind auch die aus den Vorgängern bekannten Guns und Fangs for Hire zurück, nun allerdings unter dem Namen "Amigos". Hier bekamen wir bereits Chorizo zu sehen, einen Dackel im Rollstuhl, der Feinde mit seiner Niedlichkeit ablenkt. Krokodil Guapo erkundet hingegen stilecht mit Weste und Goldzahn entlegene Wasserareale oder mampft Gegner auf. Man kann also guten Gewissens sagen: Auch im sechsten Teil nimmt sich Far Cry nicht allzu ernst, etwas abgefahren darf es schon gerne sein. Wo sonst kann min sich etwa eine Schusswunde mit einer glühenden Zigarre ausbrennen?

An anderer Stelle herrscht dafür noch etwas weniger Klarheit: Eine mögliche Rückkehr des Editors wurde bisher weder bestätigt noch verneint. In Sachen Next-Gen-Features verriet man lediglich, dass PS5 und Xbox Series X mit 60 Frames pro Sekunde und 4K-Auflösung daherkommen. Auch das Thema Mikrotransaktionen umgingen die Macher bisher ziemlich geschickt. Dass es wie im Vorgänger Ressourcenpakete, Talentpunkte oder Cosmetics gegen Echtgeld geben wird, kann man aber wohl als gesetzt ansehen. Bleibt nur zu hoffen, dass sie einem nicht so penetrant ins Gesicht gedrückt werden.

Far Cry 6 im Spieletest

Immerhin mit einer Info ging Ubisoft recht freizügig um: dem Releasedatum. Far Cry 6 soll am 7. Oktober 2021 für PC, PS4, PS5, Xbox One sowie Xbox Series S/X erscheinen. Der Open-World-Shooter wird sich im Herbst also unter anderem mit Back4Blood, Ghostwire: Tokyo oder dem neuen FIFA um die Aufmerksamkeit der Spieler streiten. Wir sind uns allerdings relativ sicher, dass Dani Rojas' Abenteuer dabei ziemlich erfolgreich sein dürfte. Denn auch, wenn hier und da noch ein paar Fragen offen blieben, machte der Titel insgesamt bereits einen sehr runden Eindruck.

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